Mittel gegen Seekrankheit
Wirksame Mittel gegen Seekrankheit gehören in jedes Segelgepäck. Eine Seekrankheit kann jeden Segler ganz unverhofft treffen: Sie sind auf See unterwegs und möchten Ihren Segeltörn eigentlich nur genießen. Doch plötzlich kommt Sie – die Übelkeit. Gefolgt von schwitznassen Händen, Schwindel und Erbrechen, sodass der Aufenthalt an Bord nur noch schwer zu ertragen ist. Doch keine Panik, das bedeutet nicht gleich das Ende des Törns für Sie.
Starker Seegang auf dem Schiff – besonders in den Kabinen ist nun die Gefahr einer Seekrankheit groß.
Mit einer perfekten Vorbereitung und den richtigen Mitteln in der Bordapotheke können Sie eine Seekrankheit gut und schnell bekämpfen. Befolgen Sie darüber hinaus noch unsere Tipps, so hat die Seekrankheit nur schwer eine Chance.
Lesen Sie hier alles rund um die Reiseübelkeit auf dem Wasser und die besonderen Vorkehrungen zum Schutz und zur Vorbeugung.
Welche Mittel gegen Seekrankheit gibt es?
Im Falle einer Reisekrankheit (Kinetose) gibt es verschiedene Mittel, auf die Sie als Betroffener zurückgreifen können, wie etwa präventive Maßnahmen, Medikamente oder Hausmittel. Welche Hilfe für Sie die richtige ist, ist in erster Linie von der Stärke der Seekrankheit abhängig. Wenn Sie nicht wissen, ob Sie zur Reiseübelkeit neigen reicht es zunächst, vorbeugende Maßnahmen zu treffen.
So verhindern Sie einen etwaigen Ausbruch der Kinetose. In starken Fällen empfiehlt sich die Einnahme von Medikamenten, da diese effektive Wirkstoffe gegen Übelkeit enthalten und die Symptome der Seekrankheit beseitigen. In schwachen Fällen können Sie der Reisekrankheit jedoch auch bereits mit Hausmitteln oder homöopathischen Mitteln entgegenwirken.
Vor Ausbruch der Seekrankheit: Beste Mittel und Ratschläge zur Vorbeugung
Bereits vor der Abreise gibt es einige Maßnahmen, die Sie sich zu Herzen nehmen sollten, um der Seekrankheit vorzubeugen. Zunächst sollten Sie am Abreisetag sowie einen Tag vor Beginn des Törns auf übermäßigen Nikotinkonsum und Alkohol verzichten. Sind Sie Raucher, dann empfiehlt es sich, das Rauchen einzuschränken. Grundsätzlich sollten Sie auch säurehaltige Getränke, wie Kaffee oder Softdrinks, sowie schwer verdauliche Speisen vor und zu Beginn der Reise vermeiden, um den Magen nicht zusätzlich zu belasten. Greifen Sie stattdessen auf leichte Kost, wie Obst, Gemüse, Suppen und Tees, zurück.
So haben Sie die Weichen perfekt gelegt, um nicht so schnell seekrank zu werden. Weiterhin hilfreiche Mittel sind eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, genügend Schlaf, warme Segelbekleidung und gute soziale Kontakte auf dem Wasser.
Arzneien gegen die Seekrankheit
Bestücken Sie für einen Segeltörn die Bordapotheke immer mit passenden Medikamenten gegen Seekrankheit. Bewährte Mittel finden Sie beispielsweise als Kaugummi, in Tablettenform, als Pflaster oder Tropfen. Je nach dem Schweregrad der zu behandelnden Seekrankheit sollten Sie für jeden Bedarf das passende Mittel mitführen.
Insbesondere eignen sich Mittel, wie Antihistaminika (vor allem Dimenhydrinat), die bei der Behandlung schnell und zuverlässig sind. Der Wirkstoff Dimenhydrinat bekämpft das überschüssige Histamin, welches in Stressreaktionen vermehrt ausgeschüttet wird und Schwindel hervorruft. Medikamente mit diesem Wirkstoff wirken somit der Übelkeit effizient entgegen.
Antihistaminika kommen bei leichteren bis mittelschweren Fällen der Seekrankheit zum Einsatz und sind in den meisten handelsüblichen Reisetabletten oder Kaugummis enthalten. Als Kaugummi gegen Reisekrankheit hat sich Super-Pep durchweg gut bewährt, da die Wirkung innerhalb weniger Minuten eintritt.
Dieses Mittel ist rezeptfrei in der Apotheke erhältlich, außerdem lässt es sich leicht in der Jackentasche mitführen und ist im Bedarfsfall schnell zur Hand.
Leiden Sie erwiesenermaßen regelmäßig unter einer Seekrankheit, dann eignen sich spezielle Pflaster für Ihre Behandlung. Dieses kleben Sie bereits vor der Abreise auf Ihre Haut und belassen es für drei Tage dort. Hierbei wird der Wirkstoff Scopolamin abgegeben, der Übelkeit und Erbrechen verhindert. Beachten Sie jedoch, dass es sich hierbei um einen starken, verschreibungspflichtigen Wirkstoff handelt, der zu Müdigkeit, Benommenheit oder anderen Nebenwirkungen führen kann. Durch die Einnahme dieser Medikamente sind Sie möglicherweise nicht fahrtauglich.
Bei äußerst schweren Fällen sollten MCP-Tropfen mit dem Wirkstoff Metoclopramid in keiner Bordapotheke fehlen. Achten Sie stets darauf, dass Sie das seekranke Crewmitglied niemals alleine an Bord lassen – die Selbstmordgefahr ist bei Seekranken besonders hoch.
Hausmittel und homöopathische Mittel bei Kinetose
Homöopathische Mittel und altbewährte Hausmittel können bei einer leichten Form der Seekrankheit bereits Abhilfe schaffen. Eine wahre Wunderwaffe gegen die Symptome ist dabei Ingwer. Ob als Tabletten, Kapseln, Tropfen, Pulver oder in der reinen Form – Ingwer ist das beste pflanzliche Mittel und hilft schnell und zuverlässig gegen Übelkeit. Zur Vorbeugung empfiehlt sich auch vor dem Start des Törns ein Stückchen frischen Ingwer zu zerkauen. Achten Sie jedoch darauf, dass dieser sehr scharf ist und einen nervösen Magen unnötig reizen kann.
Ebenso eignet sich Vitamin C zur Linderung der Seekrankheit. Eine gesunde Ernährung ist an Bord wichtig und zudem hilft diese auch bei der Bekämpfung von Übelkeit. Vitamin C baut den Botenstoff Histamin ab und wirkt dadurch ähnlich wie Antihistaminika. Verspüren Sie bereits leichtes Unwohlsein, dann greifen Sie zu frischem Obst, Säften oder anderen Vitamin-C-reichen Lebensmitteln. Sind Sie der Homöopathie zugeneigt, dann können Sie auch spezielle Globulis zur Bekämpfung der Reisekrankheit verwenden. Hierzu eignen sich Mittel wie Cocculus, Capsicum und Glonoinum.
Mittel gegen Seekrankheit | Zeitpunkt der Einnahme |
---|---|
Gesunde Ernährung | Vorbeugend |
Vermeiden von Rauchen und Alkoholkonsum | Vorbeugend |
Antihistaminika | Bei akuten Symptomen |
Scopolamin Pflaster | Vorbeugend, mindestens sechs Stunden vor der Abreise |
MCP-Tropfen | Bei akuten Symptomen |
Hausmittel (Vitamine und pflanzliche Präparate) | Vorbeugend und bei leichten Symptomen |
Homöopathische Mittel | Vorbeugend und bei leichten Symptomen |
Das müssen Sie bei der Einnahme verschiedener Mittel beachten
Vor allem bei Medikamenten gegen Seekrankheit sollten Sie sich zunächst über die Nutzung informieren und die Einnahmehinweise beachten. Während pflanzliche und homöopathische Mittel in der Regel von jedem bedenkenlos eingenommen werden können, empfiehlt sich bei Arzneien hingegen ein genauer Blick auf die Wirkstoffe.
Dimenhydrinat ist ein vergleichsweise leichter Wirkstoff – deswegen sind die meisten Antihistaminika mit diesem Wirkstoff frei in der Apotheke erhältlich.
Sie bringen nur wenige Nebenwirkungen mit sich und können, aufgrund der niedrigen Dosierung, auch bei Kindern eingesetzt werden.
Bei sehr starken Wirkstoffen, wie Scopolamin, gilt besondere Vorsicht bei der Einnahme. Dieser Wirkstoff kann unter Umständen starke Nebenwirkungen oder auch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten hervorrufen und ist somit aus gutem Grund nur mit Rezept erhältlich. Die Benutzung eines Scopolamin-Pflasters sollte deswegen sorgfältig mit Ihrem Arzt abgeklärt werden. Das Pflaster Scopoderm darf von Kindern unter 18 Jahren nicht genutzt werden.
In der Schwangerschaft gilt, dass Antihistaminika mit Dimenhydrinat oder auch Scopoderm Pflaster mit Scopolamin grundsätzlich eingenommen werden können, allerdings nur nach vorheriger Absprache mit Ihrem Arzt oder Frauenarzt. Bei Medikamenten jeglicher Art und Stärke ist es im Fall einer Schwangerschaft unverzichtbar, die Einnahme und Dosierung genau abzuklären. In der Stillzeit ist von Arzneien gegen Kinetose grundsätzlich abzusehen, da die Wirkstoffe durch die Muttermilch vom Kind aufgenommen werden könnten.
Sonstige Tipps & Gadgets gegen Seekrankheit
Ein besonders nützlicher Tipp gegen Unwohlsein auf See ist das Fixieren des Horizonts. Doch was machen Sie unter Deck, wenn Sie nur Wände um sich herum haben und keinen Horizont, den Sie fixieren können?
Hierzu wurde ein nützliches Gadget für Segler entwickelt, dass Ihnen einen turbulenten Seegang erträglicher machen soll: Eine Brille mit künstlichem Horizont.
Zwar gewinnen Sie mit dieser Brille keinen Schönheitspreis, jedoch wirkt diese nachweislich gegen Übelkeit und Erbrechen – ein gutes Mittel gegen die Seekrankheit und definitiv einen Versuch wert.
Auch Entspannungstechniken, Akupunktur und Akupressur können an Bord die Symptome einer Kinetose lindern. Auf See mag Akupunktur zwar zunächst etwas unpassend erscheinen, jedoch sind die sogenannten Dauernadeln auch beim Segeln unbedenklich. Diese verbleiben längere Zeit in der Haut und fallen anschließend von selbst ab. Der Akupunktur-Punkt, der zur Vorbeugung einer Seekrankheit stimuliert werden muss, befindet sich im Ohr. Wichtig ist jedoch, dass die Nadeln von einem erfahrenen Akupunkteur platziert werden. Ähnlich ist die Wirkung bei der Akupressur: Hier werden spezielle Akupressur-Armbänder an beiden Handgelenken getragen, welche dauerhaft Druck auf einen Akupunktur-Punkt im Handgelenk ausüben.
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