UNTER SEGELN zu den schönsten Orten dieser Welt
Markus Silbergasser und Monika Hierath leben ihren Traum – UNTER SEGELN zu den schönsten Orten der Welt – seit vielen Jahren gemeinsam. Zusammen auf ihrer SY NAMBAWAN haben sie bereits unzählige Male das Mittelmeer besegelt und führen einen mit Leidenschaft gefüllten Blog.
Mit über 21.000 Seemeilen Erfahrung im Kielwasser ist Markus ein erfahrener Segler. Dank seiner zweiten Leidenschaft zum Bloggen und Fotografieren werden die Segelabenteuer auch für andere auf seinem Blog UNTER SEGELN erlebbar. Dort finden sich eine Vielzahl ausführlicher Törnberichte inklusive Insider-Tipps für Restaurants und Buchten. Durch qualitativ hochwertige Bilder und kurze Videos infiziert Markus Silbergasser jeden Besucher der Seite mit dem Segelvirus!
Wir sind dann alleine hinaus aufs offene Meer und bei Sturmstärke und sehr hoher See gegen den Wind Tag und Nacht aufgekreuzt.
Wir haben mit Markus Silbergasser über seine Segel-Abenteuer gesprochen. Im Interview spricht er über seine Anfänge und Antriebe und gibt Tipps für alle, die auch vom Segeln träumen.
Markus Silbergasser im Interview
segeln360: Wann haben Sie mit dem Segeln angefangen?
Markus Silbergasser: Als ich 14 Jahre alt war, hat ein Freund mir dabei geholfen, ein Surfboard zu kaufen. Damit fing alles an. Seit meinem 18. Lebensjahr durfte ich dann auf seiner 34 Fuß großen Segelyacht mit an Bord. Vor knapp 30 Jahren war das ein ziemlich großes Segelboot und ich war damals sehr stolz, mitsegeln zu dürfen. Von Beginn an hat mich das Segelfieber gepackt! Es war für mich sofort klar, dass ich, sobald ich über die finanziellen Möglichkeiten verfüge, eine eigene Segelyacht haben werde, um die Freiheit auf den Weltmeeren zu genießen.
segeln360: Warum haben Sie mit dem Segeln angefangen?
Markus Silbergasser: Segeln befreit irrsinnig! Man ist in einer anderen Welt, sobald die Leinen los sind, und vergisst seine Alltagsprobleme.
segeln360: Was löst Segeln in Ihnen aus? Was motiviert Sie?
Markus Silbergasser: Für uns ist Segeln die beste Therapieform zum Abschalten. Zum Beispiel bei beruflichen Herausforderungen oder auch bei jeglichen anderen Herausforderungen des Lebens. So empfinden auch viele unserer Segler-Freunde. Nach so einem Segeltörn kommt man wieder komplett entspannt, ausgeglichen und geerdet an Land zurück und die Akkus sind wieder vollgeladen.
segeln360: Welche Routen haben Sie bisher besegelt?
Markus Silbergasser: Einen Großteil unserer bisherigen Törns auf verschiedenen Revieren haben wir auf unserem Blog dargestellt. Da unsere SY NAMBAWAN ihren Jahresliegeplatz in der nördlichen Adria hat und wir dahin unkompliziert mit dem Auto anreisen können, segeln wir gerne im Mittelmeer, genauer in der Adria und dem ionischen Meer. Von dort aus bieten sich Ziele wie Venedig oder die Küste und Inselwelt Kroatiens an.
segeln360: Was war der bisher schönste Ort, den Sie gemeinsam besegelt haben?
Markus Silbergasser: Das ist relativ, denn ob es uns richtig gut gefällt, hängt von mehreren Faktoren ab: Einmal ist es abhängig von unserer eigenen Stimmung. Hat man noch nette Mitsegler an Bord, die einen positiv inspirieren und auch von der Gegend begeistert sind? Die Reisezeit spielt auch eine Rolle. Die Jahreszeit hat zum einen Einfluss auf das Wetter, zum anderen ist auch von der Jahreszeit abhängig, wie voll bzw. touristisch es in der Gegend ist oder auch nicht.
segeln360: Gibt es eine Lieblingsroute? Wenn ja, warum?
Markus Silbergasser: Die letzten vier Sommer haben wir zu großen Teilen in griechischen Gewässern verbracht. Nachdem es uns dort immer noch so gut gefällt und wir dort weitere traumhaft schöne Buchten und Inseln erkunden wollen, werden wir auch in der nächsten Saison dort nochmal den Segelsommer verbringen.
segeln360: Was ist Ihr Traumreiseziel?
Markus Silbergasser: Eine Weltreise auf eigenem Kiel unter dem Motto: UNTER SEGELN zu den schönsten Orten der Welt.
segeln360: Was darf an Bord für Sie persönlich auf gar keinen Fall fehlen?
Markus Silbergasser: Gute Stimmung. Das Boot muss alle sicherheitsrelevanten Aspekte vor dem Auslaufen erfüllen. Es darf kein Rettungsmittel fehlen, defekt oder abgelaufen sein.
segeln360: Gab es auch schon brenzlige Situationen an Bord?
Markus Silbergasser: Brenzlige Situationen erlebten wir natürlich schon öfter. Vor vielen Jahren bin ich zum Beispiel einmal mit Monika alleine von der südwestlichen Küste Teneriffas nach Radazul gesegelt. Unsere damaligen Mitsegler sind vorher ausgestiegen, da ihnen der Ritt zu wild erschien. Wir sind dann alleine hinaus aufs offene Meer und bei Sturmstärke und sehr hoher See gegen den Wind Tag und Nacht aufgekreuzt. Im Wellental sah man keine anderen Schiffe und auch die Küste nicht mehr. Die Gischt spritzte uns dabei in die Augen, als ob jemand mit einem Feuerwehrschlauch auf uns zielte…
Ein anderes Mal ist uns der Anker in einer Bucht vor Elba geslippt, während wir an Land Abendessen waren. Als wir nach dem Essen mit dem Dingy wieder aufs Boot wollten und am gesamten Ankerplatz Chaos herrschte, hatten wir schon kurzfristig Angst, dass die Yacht aufs offene Meer hinaus getrieben ist. Einheimische Fischer sicherten mit ihren Booten aber alle geslippten Yachten. In dieser Bucht kommt das laut späterer Recherche alle paar Wochen einmal vor, wenn ein Wetterumschwung einsetzt. Seither achten wir natürlich noch mehr auf einen sicheren Ankerplatz!
Über die Jahre haben wir natürlich auch schon mehrere schwere Gewitter auf hoher See abgewettert. Da hat man dann vor Blitzschlägen Angst, welche die gesamte Elektronik zerstören können. Das ist einem Segelfreund von mir tatsächlich passiert.
segeln360: Was ist Ihr Segler-/Lebensmotto?
Markus Silbergasser: Auf einem Segelboot soll man so einfach wie möglich leben. Wir halten uns dabei an das KISS-Prinzip: Keep it simple and stupid.
segeln360: Welche Tipps haben Sie für Leute, die auch vom Segeln rund um die Welt träumen?
Markus Silbergasser: Davon zu träumen ist schon mal ein guter Anfang. Danach sollte man aber beginnen, sein Vorhaben in einen realistischen Plan umzuwandeln und Handlungen zu setzen. Dazu gehören dann die Segel-Ausbildung vorantreiben, sich ein passendes Boot kaufen und langfahrttauglich ausrüsten sowie die Bordkasse füllen, damit auch Geld für unterwegs vorhanden ist.
segeln360: Herzlichen Dank für Ihre Teilnahme an unserer Interview-Kampagne! Wir wünschen Ihnen weiterhin immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel!
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