Die Sicherheit auf dem Wasser
Die Regeln zur Sicherheit auf dem Wasser sollten bei jedem Segler und Wassersportler sitzen und strikt befolgt werden. Da manche Hobby- oder Urlaubssegler noch nicht den Erfahrungsschatz von professionellen Seglern aufweisen, ist eine entsprechende Vorbereitung auf Risiken und Gefahrenquellen im Vorfeld obligatorisch.
Bereiten Sie sich auch in Sicherheitsfragen immer ausreichend auf Ihren Törn vor.
Um auf für unterschiedliche Gefahren auf See gerüstet zu sein, sollte immer die entsprechende Sicherheitsausrüstung mitgeführt werden. Auch sollte das richtige Verhalten bei einem Notfall im Vorfeld geprobt werden. So können Sie Gefahrensituationen auf dem Meer bewältigen oder sogar ganz vermeiden und Ihre Sicherheit ist nicht in Gefahr. Auf dieser Seite erhalten Sie praktische Tipps und Hinweise zur Sicherheit auf dem Wasser – so wird Ihr nächster Törn hoffentlich risikoarm ausfallen.
Die Verantwortung als Skipper
Als Schiffsführer sind Sie nicht nur für die Sicherheit des Bootes verantwortlich, sondern auch aller an Bord befindlichen Personen. In kritischen Situationen auf See müssen Sie schnell die richtige Entscheidung treffen. Aus diesem Grund sollten Sie Ihre Segelfähigkeiten realistisch einschätzen. Sammeln Sie zunächst praktische Erfahrung in geschützten Gewässern. Falls Sie als Fahrzeugführer ausfallen sollten ist es hilfreich, bereits im Vorfeld ein erfahrenes Besatzungsmitglied als kompetente Vertretung zu bestimmen.
Doch die Sicherheit auf dem Wasser ist nicht nur von den Fähigkeiten des Skippers abhängig, auch der Zustand des Bootes spielt eine maßgebliche Rolle. Aus diesem Grund gilt vor dem Ablegen: Nehmen Sie das Segelboot gründlich unter die Lupe. Sowohl das Schiff als auch die Einrichtung müssen sich in einem fahr- und funktionstüchtigen Zustand befinden. Darüber hinaus muss der Segelboot-Typ für das vorgesehene Fahrtgebiet tauglich sein.
Einweisung der Crew
Die Einweisung der Crew zur Sicherheit auf dem Wasser ist ebenfalls Aufgabe des Skippers. Noch vor dem Beginn des Törns muss eine Unterrichtung aller Besatzungsmitglieder erfolgen, um die Sicherheitsvorkehrungen an Bord für alle hinreichend zu klären. Hierzu gehören das Aufzeigen der Rettungsinsel, Bordapotheke, Löschmittel, die Benutzung der Rettungswesten und der richtige Gebrauch von Seenotrufsignalen. Informieren Sie, in diesem Zusammenhang, bestenfalls auch über die Gefahren der Seekrankheit.
Ebenso gehört die gemeinsame Inspektion des Segelboots zur Einweisung. Hier werden die Gefahrenbereiche aufgezeigt und Regeln zur Sicherheit, wie beispielsweise die Nutzung der Kombüse oder an Deck, aufgestellt. Auch die Bedienung von WC, Heiz- und Kocheinrichtungen und des Funkgeräts werden bei der Einweisung erläutert.
Kontrolle und Wartung der Sicherheitsausrüstung
Überprüfen und warten Sie regelmäßig die Sicherheitsausrüstung an Bord der Segelyacht. Sollte etwas fehlen, so statten Sie Ihr Boot mit den fehlenden Stücken aus. Wichtig ist die richtige Anzahl der Rettungswesten an Bord. Jedes Crewmitglied muss mindestens eine Weste haben – eine höhere Stückzahl eignet sich, um defekte Westen gegebenenfalls auszutauschen.
Achten Sie beim Segeln mit Kindern stets darauf, dass auch Rettungswesten für Kinder vorhanden sind.
Sollten Sie auf dem Wasser in eine Notsituation geraten, dann benötigen Sie geeignete Signalmittel, um auf sich aufmerksam machen zu können. So finden andere Segler Ihre Yacht schneller und Hilfe gelangt im Ernstfall rascher zu Ihnen. Achten Sie zur Sicherheit der gesamten Crew darauf, dass Signalmittel ebenfalls in ausreichender Stückzahl vorhanden sein sollten und sich diese in einem einwandfreien Zustand befinden.
Die Sicherheitsausrüstung an Bord sollte regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf gewartet oder ausgetauscht werden.
Stets das Wetter berücksichtigen
Um die Sicherheit beim Segeln zu gewährleisten ist es wichtig, die aktuellen Wetterinformationen und entsprechende Seekarten einzuholen. Für die Planung und Durchführung Ihres Segeltörns können auch Seebücher, Tidenkalender und Erfahrungsberichte nützliche Hilfsmittel sein.
Berücksichtigen Sie Unwetterwarnungen bei der Planung Ihres Kurses und treten Sie einen Törn nie unter erschwerten Bedingungen an. Beobachten Sie ebenso stets die Wetterentwicklung und richten Ihren Segeltörn nach dieser aus.
Insbesondere im Küsten- und Seebereich sollten Sie nie eine Fahrt antreten, ohne vorher den Wetterbericht gehört zu haben. Der Seewetterbericht sollte als primäre Informationsquelle dienen, nicht der allgemeine Wetterbericht. Erkundigen Sie sich auch darüber, ob im zu befahrenden Gewässer meteorologische Gefahren drohen, wie ein tropischer Wirbelsturm oder orkanartige Böen.
Gefährlicher Nebel
Ein sicherer Liegeplatz sollte, zu Ihrer eigenen Sicherheit, bei Nebel niemals verlassen werden. Sollte der Nebel plötzlich auftreten empfiehlt es sich, die Fahrt zu unterbrechen. Verlassen Sie Fahrwasser und Schifffahrtswege.
Bei verminderter Sicht sind Sie verpflichtet, Schallsignale von sich zu geben. Damit Sie besser gesehen werden, sollte bei verminderter Sicht ein Radarreflektor gehisst werden. Mit einer aufrechten Bootslage können Sie zudem die Radarerkennbarkeit Ihres Schiffes verbessern.
Gefahrensituationen meiden
Soweit es Ihnen möglich ist, sollten Sie sich von der Berufsschifffahrt fernhalten. Berufsfahrzeuge haben immer Vorfahrt. Die wichtigste Vorfahrtsregel lautet: kleine Schiffe weichen großen Schiffen aus.
Als Segler sollten Sie Schifffahrtswege umgehen und sich im Fahrwasser weit rechts halten. Ein Besatzungsmitglied sollte Sie stets einen gehörigen Ausguck halten. Durch sorgfältiges und ständiges Beobachten des Wassers und des Himmels können Sie potentielle Gefahrensituationen, treibende Gegenstände oder auch anbahnende Wetteränderungen frühzeitig erkennen und entsprechend darauf reagieren.
Verhalten in Notsituationen
Das richtige Verhalten bei Feuer an Bord
Ein Feuer auf dem Wasser ist schnell entfacht – ob durch Unachtsamkeit oder Defekte am Schiff. Bricht an Bord Ihrer Yacht ein Feuer aus, dann benötigen Sie zwingend geeignete Mittel zum Löschen – denn eine helfende Feuerwehr ist nicht zur Stelle. Um den Brand erfolgreich bekämpfen zu können benötigen Sie, je nach Brandherd, verschiedene Löschmittel. Einen Ölbrand beim Kochen an Bord löschen Sie niemals mit Wasser! In der Kombüse sollte für einen solchen Fall immer eine geeignete Löschdecke bereitliegen.
Brände durch eine vergessene Zigarette oder Kerzen löschen Sie mit viel Wasser oder einem geeigneten Feuerlöscher. Als Prävention sollte der Skipper bei der Einweisung der Crew entsprechende Regeln für das Rauchen und entzünden von Kerzen an Bord aufstellen. Zigaretten gehören sofort in ein mit Wasser gefülltes Gefäß, um diese zu löschen. Werfen Sie Zigarettenstummel niemals ins Meer, da diese für die Tiere und Umwelt durch den enthaltenen Teer giftig sind. Auch Kerzen haben im Innenbereich der Segelyacht nichts zu suchen.
Medizinische Ersthilfe auf dem Wasser
Für kleinere Unfälle, wie Schnittwunden, Prellungen oder Verstauchungen, finden Sie in Ihrer Bordapotheke geeignete medizinische Hilfsmittel. Lebensbedrohliche Unfälle, wie drohendes Ertrinken, erfordern hingegen ein organisiertes und geübtes Vorgehen der Segelcrew.
Schwere Unfälle auf dem Wasser unterscheiden sich in erster Linie nicht von Unfällen an Land. Jeder Segler sollte jedoch die Maßnahmen des Bergens und Rettens aus dem Wasser perfekt beherrschen. So kann die über Bord gegangene Person im Notfall rasch geborgen werden.
Ist das Crewmitglied gerettet, muss umgehend der Rettungsdienst verständigt werden. Die notwendigen Erste-Hilfe-Maßnahmen sind sofort und bis zum Eintreffen der Rettung durchzuführen.
Hier liegt der stärkste Nachteil gegenüber einem Rettungseinsatz an Land: Auf dem Wasser müssen Sie mit einer deutlich längeren Wartezeit bis zum Eintreffen der Rettungskräfte rechnen. Wichtige Minuten, die mitunter über Leben und Tod entscheiden können.
Tipp: Rauchmelder erhöhen die Sicherheit auf dem Wasser und warnen die gesamte Crew schon frühzeitig vor gefährlichen Bränden und gesundheitsgefährdender Rauchentwicklung.
Tipp: Frischen Sie zur Sicherheit der gesamten Crew regelmäßig Ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse auf. Üben Sie zudem das Mann-über-Bord-Manöver ein. So retten Sie im Ernstfall Leben.
Weitere Informationen zum Thema finden Sie in der Broschüre "Sicherheit auf dem Wasser". Bei den Hinweisen handelt es sich um eine Kooperation des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), dem Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH), der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) sowie dem Elektronischer Wasserstraßen-Informationsservice (ELWIS). Hier können Sie sich die Broschüre „Sicherheit auf dem Wasser“ kostenlos als PDF kostenlos herunterladen.
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