Eine echte Herausforderung

Segeln auf dem Wattenmeer

Das Wattenmeer rund um die Niederlande, Deutschland und Dänemark gilt unter Seglern als ein beliebtes Revier für Segelreisen. Die etwa 9.000 Quadratkilometer große Landschaft offenbart bei Niedrigwasser den freiliegenden Grund der Nordsee und ist außerdem das größte Wattenmeer der Welt. Jedoch ist das Wattenmeer ein äußerst anspruchsvolles Segelrevier: Sowohl navigatorisch als auch wetterbedingt existieren einige Herausforderungen, die Sie während eines Törns nicht unterschätzen sollten. So sind starke Winde ebenso an der Tagesordnung wie der Gezeitenwechsel von Ebbe und Flut.

Wind und Gezeiten erschweren das Segeln auf dem Wattenmeer.

Wer jedoch im Umgang mit einem Segelboot vertraut ist und bereits Erfahrungen von diversen vorausgegangenen Törns besitzt, dem bietet sich ein einzigartiges Erlebnis.

Denn was für manch einen abschreckend erscheinen mag, ist für passionierte Segler das Nonplusultra. Konstante Winde und ein raues Klima sorgen für eine einzigartige Herausforderung und lassen den Ausflug zu einem Abenteuer werden. Zudem punktet das Revier mit einigen landschaftlichen Höhepunkten. Informieren Sie sich über alles Wissenswerte rund ums Segeln auf dem Wattenmeer und überlassen Sie den Erfolg Ihres Segeltörns nicht dem Zufall.

Segeln Wattenmeer: Panorama

Alle Informationen rund um das Segeln im Wattenmeer

Geografie Das Wattenmeer gehört zur Nordsee und erstreckt sich auf einer Länge von rund 450 Kilometern zwischen Dänemark im Nordosten sowie den Niederlanden im Südwesten und somit im südöstlichen Teil der Nordsee in der Deutschen Bucht. Zum Teil wird die Landschaft bis zu 40 Kilometer breit – die Fläche beträgt sogar rund 9.000 Quadratkilometer. Das Wattenmeer liegt im Wirkungsbereich der Gezeiten, sodass bei Niedrigwasser der Grund der Nordsee freigelegt wird: das Watt. Dies ist insbesondere im südlichen Teil, hinter den Barriereinseln, wie den Ost- oder Westfriesischen Inseln, der Fall. Zweimal am Tag wird das Watt während des Hochwassers überflutet, anschließend fließt das Wasser durch die tiefen Ströme (Priele) wieder ab. Im Durchschnitt beträgt der zeitliche Abstand zwischen Hochwasser und Niedrigwasser sechs Stunden und zwölf Minuten.
Hauptsaison Die besten Wetterbedingungen zum Segeln auf dem Wattenmeer finden Sie in den Sommermonaten von Juni bis September vor. Mit Temperaturen von unter 20 °C wird es jedoch nur selten richtig warm. Zudem sind die Monate August und September mitunter sehr regenreich. Ein konstanter, teils kräftiger Wind ermöglicht gutes Vorankommen beim Segeln, erfordert jedoch auch einiges an navigatorischem Geschick.
Klima In der gemäßigten Klimazone liegend, ist warmes Atlantikwasser aus dem Nordatlantikstrom ein wichtiger Einflussfaktor auf das Wattenmeer. Ein weiterer sind die Westwindlagen, bei denen die Stärke erheblichen Schwankungen unterliegt. Zudem kommt in diesem Segelrevier häufig dichter Nebel vor, der lange anhalten kann. Ebenso häufig, jedoch weniger lange andauernd, sind die Stürme. Der Niederschlag nimmt vom Westen nach Osten hin stetig zu und ist somit vor der Küste Dänemarks am stärksten.
Wind & Wasser Die Stärke der Winde hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Neben der Windstärke unterliegt auch die Richtung großen Schwankungen. Das macht aus dem Wattenmeer ein relativ anspruchsvolles Segelrevier für eher erfahrene Segler. Zudem ist das Wattenmeer durch die zahlreichen Gezeitenströme mit der Nordsee verbunden. Die Flut weist dabei wesentlich stärkere Strömungen auf. Vorsicht ist vor den sogenannten Gatts geboten: Diese bezeichnen eine Strömungsrinne durch hin und her strömende Wassermassen, die gefährliche Stellen in Form von Wasseruntiefen entstehen lassen. Bei extremen Ausprägungen der Stürme kann das Wasser auch schon einmal über die Hafenbecken hinaustreten.
Währung Offizielle Währung in den Niederlanden und Deutschland ist der Euro. In Dänemark wird dagegen mit Dänischen Kronen gezahlt.
Sprache Niederländisch, Deutsch, Dänisch
Anreise Da etwa 60 Prozent des Wattenmeeres zu Deutschland zählen, empfiehlt sich die Anreise mit dem eigenen Auto oder der Bahn. Insbesondere die Segler aus West- und Norddeutschland sind innerhalb weniger Stunden vor Ort. Auch die Destinationen in den Niederlanden oder in Dänemark sind mit dem Pkw schnell zu erreichen.
Ortszeit Mitteleuropäische Zeit (MEZ) mit europäischer Sommerzeit
Einreise Gültiger Personalausweis oder Reisepass
Notfall Die medizinische Versorgung in allen drei dem Wattenmeer zugehörigen Ländern (Niederlande, Deutschland und Dänemark) ist sehr gut. Fachärzte und Personal sind überall qualifiziert und die medizinische Ausrüstung ist hochwertig. Somit sind auch die Krankenhäuser optimal ausgestattet und decken sämtliche Anliegen ab. In Dänemark und den Niederlanden sollten Sie allerdings unbedingt daran denken, Ihre Europäische Krankenversichertenkarte bei sich zu führen. Mit dieser kommt Ihre deutsche Krankenversicherung für notfallmäßige Behandlungen in EU-Mitgliedsstaaten sowie einigen weiteren Staaten auf. Notwendige Medizin erhalten Sie überall in Apotheken.
Sehenswert Neben dem Segeln gibt es auf dem und rund um das Wattenmeer einige interessante Tätigkeiten und Ausflugsziele zu entdecken. Dazu zählt beispielsweise der Nationalpark Wattenmeer, der 2009 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Der Abschnitt von Sylt bis zur niederländischen Küste ist Heimat zahlreicher Tiere und bekannt für seine große Artenvielfalt. Unser Tipp: Entdecken Sie die Wattwürmer, Posthornschnecken und zahlreichen Organismen bei einer Wattwanderung und erleben Sie dabei zugleich die Faszination der Gezeiten. Ob zu Fuß oder auf dem Rücken eines Pferdes – die Besichtigung der einzigartigen Naturlandschaft lohnt sich allemal.

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